Es gibt viele verschiedene Tragepositionen. In Filmen und in Werbespots sieht man es immer wieder und nicht wenige Promis tragen ihre Kinder so: Mit Blick nach vorne. Das sieht lustig aus und die Kinder scheinen Spaß zu haben. Im Grunde entspricht das nach vorne Tragen dem, was Dein Baby möchte, nämlich mehr sehen. Aber gibt es Argumente dagegen? Oder anders gefragt, was solltest Du beachten, wenn Du Dein Baby trägst? Diese Dinge sind wichtig:
- Dein Baby soll in einer angenehmen Haltung sitzen, also nicht auf dem Schambein, sondern mit leicht angezogenen Beinen. Da hat sich in den letzen Jahren viel getan. Es gibt jetzt auch Babytragen, mit denen mit Blick nach vorne getragen werden kann, ohne dass das Baby auf dem Schambein sitzt. Das ist toll.
- Dein Baby soll jederzeit schlafen können. Beim nach vorne Tragen ist das nicht möglich. Der Kopf würde nach vorne kippen. Also schläft Dein Baby nicht ein, auch wenn es müde ist und ihm alles zu viel ist. Das Thema Schlafen ist ein so wichtiges in den ersten Monaten und in einer Babytrage soll Dein Baby nun nicht die Gelegenheit haben zu schlafen, wenn es das braucht? Das passt nicht zusammen. Das Gegenargument ist: Du sollst nur kurz mit Blick nach vorne Tragen und Du merkst doch, wenn das Baby müde ist. Ja klar, das merkst Du, wenn Du Deinem Kind in die Augen siehst oder wenn Du siehst, wie Dein Kind mit dem Fäustchen über die Augen oder das Gesicht fährt. Aber beim mit Blick nach vorne tragen, siehts Du weder Babys Augen noch Gesicht.
- Für Deinen Rücken ist das Tragen mit Blick nach vorne nicht ideal, weil der Schwerpunkt des Gewichts nicht nahe an Deinem eigenen Körper liegt. Babys Beine liegen nicht auf Deinem Körper, sondern weg von Deinem Körper, was Deinen Oberkörper nach vorne zieht.
Tragen mit Blick nach vorne ist natürlich ein tolles Marketing Argument. Je mehr Sitzpositionen angepriesen werden, umso besser. Aber wenn Du auch sonst Marketingbotschaften kritisch hinterfragst à la “ohne Zucker” (ach wirklich und was ist mit dem Süßstoff??). Oder “Schnäppchen! T-shirt um nur 1 Euro” (ja klar, und die Arbeitsbindungen waren sicher mehr als fairl??) dann liegt Dir vielleicht auch etwas an den Argumenten, die gegen die Trageposition mit Blick nach vorne sprechen. Und: Auch wir “kleinen” Hersteller könnten jederzeit eine Trage mit Blick nach vorne anbieten, aber das passt mit unserer Entstehungageschichte und unseren Prinzipien nicht zusammen. Wir haben unsere Tragen für unsere eigenen Kindern entwickelt und dabei hatten wir nur eines im Sinn: Das Beste für unsere Kinder und unseren Körper. Ganz ohne Marketing-Tricks. Und die Trageposition vor dem Bauch und das Tragen am Rücken reichen völlig aus.
Möchtest Du trotzdem mit Blick nach vorne tragen? Dann ist das natürlich auch ok. emeibaby ist dann zwar nicht die richtige Trage für Dich, aber google nach Trageposition mit Blick nach vorne und Du wirst eine Fülle von – meist sehr großen – Herstellern finden.
Gute Gründe für die Trageposition am Rücken:
- Baby´s und Dein Körper berühren sich mit der größtmöglichen Fläche. Das ist kuschelig, fördert das Bonding und ist gut für Deinen Rücken.
- Dein Baby sieht die Welt mit Dir zusammen. Es sieht immer zuerst Dich und dann die Welt. Es spürt Dich, riecht Dich und ist ganz nah bei Dir, Körper an Körper. Und entdeckt zusammen mit Dir die Welt.
- Wenn Dein Baby müde ist, legt es seinen Kopf an Deinen Rücken und schläft. Instinktiv legen viele Kinder den Kopf genau so, dass ein Ohr auf Mama aufliegt und ein oder beide Augen versteckt sind. So ist Licht und Lärm auf die Hälfte reduziert.
- und beides kann es selbst bewirken: Schlafen und sich von Reizen abschotten. Das ist ein wichtiger Lernprozess für Dein Baby, den wir immer ermöglich sollten. Und das ist nur möglich, wenn Du ergonomisch trägst.